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Emotionsgeladener Heimsieg über Kreuzlingen

Handball Stäfa zeigt im Heimspiel gegen den HSC Kreuzlingen seine Tugenden und gewinnt 26:25. Rico Gretler gibt nach zwei Jahren Verletzungspause ein erfolgreiches Comeback.

«Ich hätte mir keinen besseren Einstand vorstellen können», sagte Gretler nach dem Spiel. Fast zwei Jahre ist es her, dass der heute 27-Jährige sich in einem NLB-Spiel hatte als Torschütze feiern lassen können. Im März 2020 musste sich der linke Flügel einer Kreuzband-Operation unterziehen. Vor zwei Wochen bestritt er in der 1. Liga gegen Frick seinen ersten Ernstkampf und steuerte gleich sechs Tore bei.

Gegen Kreuzlingen ersetzte Gretler den glücklosen Yuki Nishida, der gleich mit allen seinen drei Würfen an Gäste-Keeper Haris Berisha gescheitert war. Die Stäfner agierten von Beginn weg mit dem siebten Feldspieler und kamen so zu vielen Torchancen. «In der ersten Halbzeit haben wir perfekten Angriffs-Handball gezeigt», frohlockte Coach Philipp Seitle. Einziger Wermutstropfen sei die mangelhafte Chancenauswertung gewesen. Der Deutsche hatte mit dieser taktischen Massnahem versucht, seinem Team eine Hilfestellung zu geben. Vor Wochenfrist hatten die Gelbschwarzen in Gossau enttäuscht. «Wir liessen die Basics wie Tempo und Leidenschaft vermissen.»

Sicherer Rückhalt Murbach

Seitles Rechnung ging auf. Bloss zwei Treffer kassierten die Stäfner ins verwaiste Gehäuse. Gleich viermal trafen die Thurgauer selbiges nicht. Trotzdem drückten Kreuzlingen in der Startviertelstunde dem Spiel den Stempel auf. Erst als Patrick Murbach seinen Kasten verriegelte – der 28-jährige Keeper totalisierte in der ersten Halbzeit zehn Paraden – fanden die Einheimischen den Tritt. Nach 20 Minuten gelang Mathias Müller der erste Führungstreffer (9:8). Kurz vor der Pause betrug der Vorsprung gar vier Tore.

Nach dem Seitenwechsel kam Kreuzlingen unter der Regie von Paul Kaletsch, dem die Stäfner aus dem Spiel heraus bloss vier Tore aus neun Versuchen zugestanden, wieder heran. Den ersten Treffer für die Gastgeber erzielte der an den Kreis abgelaufene Rico Gretler zum 16:13. «Es tat enorm gut, das Vertrauen des Trainers und die Unterstützung des Teams zu spüren», sagte der Comeback-Torschütze.

Die Nerven behalten

In der Schlussphase schienen den Stäfnern die Felle allerdings davonzuschwimmen. Linkshänder Drenit Tahirukaj und Spielmacher Valon Dedaj waren aus dem Rückraum immer wieder erfolgreich. Zweiterer traf in der 50. Minute zum 22:22-Ausgleich. Drei Minuten später sahen sich die Gelbschwarzen gar 23:24 im Hintertreffen. Doch nun verriegelte der inzwischen eingewechselte Ramon Kusnandar seinen Kasten. Die Stimmung in der Halle erreichte ihren Siedepunkt, als Francesco Ardielli fünf Sekunden vor Schluss zum entscheidenden 26:24 traf.

Dank dem vierten Sieg im fünften Heimspiel schlossen die Stäfner in der Tabelle zu Kreuzlingen auf. Die makellose SG Wädenswil/Horgen führt vier Punkte vor Gossau. Die sechstplatzierten Gelbschwarzen liegen bloss zwei Zähler dahinter. Wegen der Nationalmannschafts-Pause trägt der Seeklub sein nächstes Spiel erst am 13. November in Solothurn aus.

NLB: Handball Stäfa - HSC Kreuzlingen 26:25 (15:12)
Frohberg. 250 Zuschauer. SR: Brunner/Salah. – Torfolge: 0:2, 2:3, 4:6, 7:7, 9:8, 11:9, 13:10, 15:11, 15:12; 16:14, 18:14, 19:17, 21:20, 22:22, 23:24 (53.), 26:24, 26:25. – Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Stäfa, 4-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen. – Stäfa: Murbach (13 Paraden)/Kusnandar (4); Bächtiger (1), Ardielli (6), Müller (8/1), Vernier (1), Nishida, Leander Zeller (2), Stocker, Rinderknecht (3), Barth (4), Gretler (1). – Kreuzlingen: Berisha (13 Paraden); Oliver Wipf, Lutz, Dedaj (6), Robin Wipf (1), Briegmann, Bär (1), Heim (2), Kaletsch (6/2), Portmann, Kun, Ramosaj (3), Manuel Zeller, Tahirukaj (6). – Bemerkungen: Stäfa ohne Honegger, Maag, Schwander und Zimmermann (alle verletzt). Kreuzlingen ohne Nahaj (verletzt). Time-outs: Stäfa (28./13:11, 43./20:17, 57./24:24); Kreuzlingen (23./10:9, 23:22, 59./25:24). Best Player: Louis Barth (Stäfa) und Valon Dedaj (Kreuzlingen). 49. Berisha hält Penalty von Müller (22:21).

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Erstmals klatscht Rico Gretler wieder mit seinen NLB-Teamkollegen ab. (Fotos: David Bruderer)

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Gulliver Stocker steigt hoch.

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Die beiden Best Player Valon Dedaj (links) und Louis Barth.