Die Schweizer U17-Juniorinnen mit Emma Bächtiger haben an der EHF EURO dank einem 28:27 (13:15)-Sieg gegen Slowenien ihr grosses Ziel erreicht: Sie klassieren sich unter den besten zwölf Mannschaften des Turniers und qualifizieren sich so direkt für die nächste Weltmeisterschaft sowie für die nächste EHF EURO.

Im zweiten und letzten Spiel der Zwischenrunde hatte die SHV-Auswahl von Trainer Jürgen Fleischmann aber ein hartes Stück Arbeit zu bewältigen. Slowenien war ein hartnäckiger Gegner, und die Schweizerinnen hatten lange Zeit Mühe, zu ihrem Spiel zu finden und in der Verteidigung den Zugriff zu erhalten. Vier Minuten vor Schluss führten die Sloweninnen mit 27:24 – und das Weiterkommen der Schweiz stand auf der Kippe. Mit vier Toren in Folge schafften die beeindruckenden Schweizerinnen aber tastsächlich noch die Wende. Sie warfen damit Slowenien aus den Top 12.

Dass der Sieg am Mittwochnachmittag in Podgorica alles andere als eine Selbstverständlichkeit war, zeigt die Tatsache, dass Slowenien praktisch über die gesamte Spielzeit in Führung lag. Die Juniorinnen der Handball-Nation vom nördlichen Balkan führten in der ersten Halbzeit mit bis zu drei Toren Vorsprung und legten auch im zweiten Durchgang immer wieder vor. Die Schweizerinnen waren lange auf der Suche nach einem probaten Mittel – und sie fanden es dann gerade rechtzeitig doch noch. Der letzte Treffer von Mia Emmenegger zum 28:27 wenige Sekunden vor Schluss markierte die erste Führung der Schweizerinnen nach dem 2:1 in der Startphase.

Die Siegtorschützin wartete erneut mit einer starken Leistung auf. Nach den 14 Treffern vom Vortag gegen Schweden war Mia Emmenegger gegen Slowenien neunmal erfolgreich. Sie wurde zum zweiten Mal als beste Spielerin ausgezeichnet, und hievte sich damit auch in der Torschützinnenliste des Turniers (zumindest vorübergehend) unter die besten drei. Emma Bächtiger war offensiv nicht ganz so erfolgreich und benötigte für ihre vier Tore zehn Abschlüsse. "Wir haben nicht unser Spiel gespielt, vor allem in der Deckung nicht. Wir haben lange nicht ins Spiel gefunden und waren deshalb auch die meiste Zeit im Rückstand. Wir haben das ganze Spiel an uns geglaubt und weitergekämpft . In der Schlussphase haben wir es geschafft, die Partie zu drehen und mit einem Tor zu gewinnen. Damit qualifizieren wir uns für die WM", sagte die Linkshänderin aus Hombrechtikon.

Dank dem vierten Sieg im fünften Spiel schlossen die Schweizerinnen die Zwischenrunde mit dem Punktemaximum ab. Sie treffen am Freitag um 18 Uhr im ersten Platzierungsspiel um die Rägne 9 bis 12 auf Frankreich. Nach der Qualifikation für die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr sowie der wegweisenden Qualifikation für die EHF EURO in zwei Jahren (für sich selbst, sowie auch für die nachfolgende 2006er-Generation) können die Schweizerinnen in der montenegrinischen Hauptstadt nun zur Kür ansetzen.

Quelle: SHV

Slowenien - Schweiz 27:28 (15:13)
Verde Complex, Podgorica (MNE) – 50 Zuschauer – SR: Xhema/Jahja (KOS).
Strafen: Je 3mal 2 Minuten.
Schweiz: Hartz/Kanoute/Huber; Bächtiger (4), Müller, Schürmann, Coker (1), Emmenegger (9), Erni, Zaetta, Snedkerud (3), Bucher (6/1), Riner (1), Mosimann (2), Albrecht (2). – Schweiz ohne Meier (krank).

Grosser Jubel nach dem Schlusspfiff: Die Schweizerinnen haben das WM-Ticket für nächstes Jahr gelöst. (Foto: EHF)

Emma Bächtiger (links) war in den Defensive gegen Sloweniens Topscorerin Nena Cernigoj gefordert. (Foto: EHF)